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Theorien: Theorien sind Aussagensysteme zur Erklärung von Beobachtungen z.B. von Verhalten oder physikalischen, chemischen oder biologischen Prozessen. Beim Aufstellen von Theorien werden ein Gegenstandsbereich, ein Vokabular der zu verwendenden Begriffe und zulässige Methoden der Beobachtung festgelegt. Ziel der Theoriebildung ist außer Erklärungen Prognosefähigkeit und Vergleichbarkeit von Beobachtungen. Siehe auch Systeme, Modelle. Experimente, Beobachtung, Beobachtungssprache, Theoretische Termini, Theoretische Entitäten, Voraussagen, Analogien, Vergleiche, Beweise, Verifikation, Reduktion, Definitionen, Definierbarkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

J. G. A. Pocock über Theorien – Lexikon der Argumente

Gaus I 354
Theorien/Diskurs/Theoriewechsel/Pocock/Whelan: J. G. A. Pocock, ein Vertreter [des 'linguistic turn'], erklärt, dass es sich dabei [Theoriewechsel] um eine Verschiebung von der 'Geschichte des politischen Denkens' zur 'Geschichte des Diskurses' handelt, wobei er sich auf Methodologen wie Saussure, Gadamer und Kuhn sowie Skinner bezieht oder anspielt, die sein Werk beeinflusst haben (1985(1): Kap. l; vgl. Pocock, 1987)(2).
>F. Saussure
, >H.G. Gadamer, >Th. Kuhn, >Q. Skinner, >Linguistic turn.
Das Ziel, so argumentiert er, besteht darin, "die Sprache eines Autors nicht weniger wiederzugewinnen als seine Absichten, ihn als Bewohner eines Universums von Sprachen zu behandeln, die den "paroles", die er in ihnen spielt, einen Sinn geben".
>Parole.
So kann ein bestimmter Denker auf mehrere verschiedene Sprachen zurückgreifen, von einer zur anderen wechseln oder sie auf kreative Weise kombinieren.
>Theoriewechsel, >Bedeutungswandel.
Die Forschungen von Pocock und verschiedenen Mitarbeitern über das anglophone achtzehnte Jahrhundert beispielsweise berührten unter anderem die charakteristischen Diskurse des Republikanismus, des "alten Konstitutionalismus", der "Höflichkeit", der natürlichen Rechtsprechung und der des gemeinen Gesetzes, des Anglikanismus und der politischen Ökonomie. Dieser Ansatz wird durch Werke wie Nicholas Phillipson und Quentin Skinner (1993)(3) und Anthony Pagden (1987)(4) veranschaulicht - und schon in den Titeln der Werke angedeutet.
>Diskurse, >Diskurstheorie.

1. Pocock, J. G. A. (1985) Virtue, Commeme, and History: Essays on Political Thought and History, Chiefly in the Eighteenth Century. Cambridge: Cambridge University Press.
2. Pocock, J. G. A. (1987) 'The concept of a language and the métier d 'historien: some considerations on practice'. In Anthony Pagden, Hrsg., The Languages of Political Theory in Early-Modern Europe. Cambridge: Cambridge University Press.
3. Phillipson, Nicholas and Quentin Skinner, Hrsg. (1993) Political Discourse in Early Modern Britain. Cambridge: Cambridge University Press.
4. Pagden, Anthony, Hrsg. (1987) The Languages of Political Theory in Early-Modern Europe. Cambridge: Cambridge Umversity Press.

Whelan, Frederick G. 2004. „Political Theory of the Renaissance and Enlightenment“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Pocock, J. G. A.

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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